Neuer Mitbewohner

28 Nov
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Jimmy mit seinem Kumpel dem Spiegelbild. Dank one-dog-policy wird das wohl auch sein einziger, tierischer WG-Freund bleiben.

Jimmy mit seinem Kumpel dem Spiegelbild. Dank one-dog-policy wird das wohl auch sein einziger, tierischer WG-Freund bleiben.

Da ist man einmal für 5 Tage in der Schweiz – und dann das! Darf ich vorstellen: Dieses etwas verstört dreinschauende Wesen auf dem Foto hört noch nicht auf seinen Namen „Jimmy“, ist 6 Monate alt und unser neuer – bisher eher anstrengender Mitbewohner. Anstrengend, weil er bisher noch nicht gelernt hat und deshalb auch nicht weiß, wie man sich in einer Wohnung benimmt (ihr wisst was ich meine).

Das kann man ihm jedoch schlecht verübeln, denn der Kerl stammt aus einer kleinen “Tierhandlung” in Shanghai und wohnte bisher in einem Käfig, so groß wie eine durchschnittliche Vogelvoliere – ohne jeglichen Auslauf und mit Gitterboden. Wir haben ihn vorletztes Wochenende beim Schlendern in der Nähe des People Square entdeckt – und naja, was soll ich sagen: Während meiner Geschäftsreise ist er hier eingezogen und fühlt sich offensichtlich viel wohler als in seinem bisherigen Gefängnis.

In China gilt neben der „one child per family“ übrigens auch die „one dog per household“ Regel  und generell wird es Hundehaltern hier nicht unbedingt einfach gemacht: Die meisten öffentlichen Parks sind für sie tabu und mit Natur ist diese Stadt auch nicht gerade überbestückt. Ausserdem dürfen Tiere weder die Ubahn noch den Bus benutzen sondern müssen im Taxi reisen.

Generell also kein besonders hundefreundliches Umfeld, aber da Jimmy vermutlich nie über grösser als eine durchschnittliche Katze werden wird und eher als Stofftier durchgeht kann man es noch halbwegs mit seinem Gewissen vereinbaren.  Mal sehen, wie sich der Kerl hier einlebt.  Ich muss ja gestehen, dass das nicht gerade die Art von Hund ist, die ich mir mal zu meinem Haus mit Garten in der Schweiz vorgestellt habe, aber mit der Zeit ist er doch ganz unterhaltsam und bringt auf jeden Fall Leben in die Wohnung.

Noch ein Wort zum Tierkauf in China: Eigentlich ist diese Aktion nicht sonderlich vorbildlich. Die Tiere werden in den sogenannten „Tierhandlungen“ unter sehr schlechten Bedinungen gehalten und jedes gekaufte Tier finanziert den Tierhändlern ihr Geschäft und sorgt dafür, dass weitere angeboten werden. Sicherlich hatte Jimmy viel Glück und hätte womöglich nicht mehr lange gelebt, wenn er nicht bald verkauft worden wäre (ausgewachsene Hunde verkaufen sich wohl kaum), dafür wird aber vermutlich bald ein Nachfolger in seinem bisherigen Käfig wohnen müssen.

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