Das Schöne am Leben âabroadâ ist die Tatsache, dass man in kurzer Zeit eine Vielzahl neuer, interessanter Menschen und mitunter auch gute Freunde kennenlernt. Das traurige daran wiederum ist, dass man die meisten der Expatfreunde irgendwann verabschieden muss, weil ihr Aufenthalt im Ausland nur auf Zeit ist.
So ging es uns gestern, als Kenza und Flo nach anderthalb Jahren Shanghai ihre Wohnung leergerĂ€umt und die Koffer gepackt haben, um China in Richtung Berliner Heimat zu verlassen. Der Abschied fiel nicht leicht, vor allem weil die beiden meine ersten âneuenâ Bekanntschaften und Freunde hier im Reich der Mitte wahren. Wir waren danach oft zu viert unterwegs, erlebten manches zusammen und hatten viel SpaĂ dabei.
Kenza arbeitete hier wĂ€hrend der Expo in einem der spanischen StĂ€dtepavillons (danke an dieser Stelle noch einmal fĂŒr die vielen Werbegeschenke und die Leftovers der Bar) und Flo fĂŒr Bayer. Den beiden habe ich eine groĂartige EinfĂŒhrung ins Shanghaier Nacht- und Restaurantleben zu verdanken (ich wĂ€re sonst nie in den Genuss eines “Flying Elephant-Besuchs” gekommen) und vor allem regelmĂ€ssig meine Rettung wenn ich in meinen ersten Woche verloren in einem Taxi saĂ und keine Chance hatte, mit dem Taxifahrer zu kommunizieren (beide können flieĂend chinesisch lesen und schreiben).  Und wĂ€hrend Kenza uns zu einer sehr exklusiven Expo-FĂŒhrung mit VIP-Zugang zu fast allen Pavillons verschaffte war Flo ein treuer GesprĂ€chspartner auf dem Fachgebiet der ferngesteuerten Utensilien (die es hier Massenhaft und gĂŒnstig zu kaufen gibt).
Nachdem die zwei letzte Woche ihren Ausstand gefeiert hatten, durfte ich gestern noch Zeuge einer chinesischen Variante von Um-/Auszug werden: So fuhren in EINEM Taxi (wir sprechen von einem Vokswagen Santana) drei Koffer, zwei RucksĂ€cke, zwei groĂe IkeatĂŒten mit Haushaltsartikeln,  zwei groĂe Daunendecken, drei Stofftaschen mit Alkohol (danke dafĂŒr), ein Plastikweihnachtsbaum, unzĂ€hlige TĂŒten und ein Cowboyhut und nicht zuletzt wir drei mit. In Europa hĂ€tte jeder Taxifahrer geflucht und vor allem vermutlich seinen Dienst verweigert. Hier hingegen war der Chauffeur nicht nur sehr freundlich, sondern half auch seelenruhig dabei, den Hausrat in allen Ecken und Winkeln des altersschwachen GefĂ€hrts zu verstauen.
Die letzte Nacht verbrachten die beiden dann in unserem GĂ€stezimmer und wir sind nun stolze Besitzer diverser, neuer Wohnungsutensilien.
Euch beiden alles Gute in Berlin und wir hoffen dass es mit der Entsendung zurĂŒck hierher bald klappt. Ihr werdet uns definitiv fehlen. Vielen Dank nochmal fĂŒr die Ăberlassung der vielen nĂŒtzlichen Dinge â allen voran die Weihnachtsdeko, die Q-Tips, die wunderschönen Pins und natĂŒrlich die absolut nicht kitschige, venezianische Goldmaske
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